Für eingeweihte Hifi-Kenner ist weder die Marke EPOS noch der aktuelle Besitzer Karl-Heinz Fink unbekannt. Bei EPOS kann man sicher zu Recht anmerken, das die Lautsprecher vor allem im englischen Sprachraum in den 1980er Jahren Kultstatus genossen. Doch EPOS – Gründer Robin Marshall hatte wohl andere Pläne und so verkaufte er 1988 seine Firma an den Wettbewerber Mordaunt Short. Leider wurde es sehr, sehr ruhig um den einstigen Shootingstar am britishen Hifi-Himmel. Konsequenterweise wurde der Staffelstab 1999 weitergereicht. Nun lag das Schicksal von EPOS in den Händen von Michael Creek, ebenfalls ein äusserst bekannter und umtriebiger Protagonist bezahlberer Hifi-Komponenten.

2020, Wiedergeburt einer Legende

Doch Michael Creek sollte wenigstens am Ende seiner Regentschaft bei EPOS einmal ein gutes Händchen haben. Die Entscheidung den Essener Lautsprecherentwickler Karl-Heinz Fink für das Projekt EPOS zu begeistern hat sich schnell als klassische WIN-WIN Situation erwiesen!

[…nachfolgend Holger Biermann über Karl-Heinz Fink auf dem Lowbeats Online Magazin]
Karl-Heinz Fink ist einer der umtriebigsten und erfolgreichsten Lautsprecherentwickler weltweit und arbeitet für viele renommierte Marken – derzeit unter anderem AVM, Castle, Peak Consult oder Quad. Und bei vielen weiteren unterliegt sein Tun der Geheimhaltung. Gleichwohl muss man sich immer die Frage stellen, was wohl dabei rauskommt, wenn er frei von Vorgaben nach Herzenslust und eigenem Gusto entwickeln darf. Das kann man sich jetzt sehr schön am Beispiel der Epos 14N ansehen und hören. Fink hat die Marke 2020 gekauft und belebt sie jetzt wieder – nur ganz anders, als ich gedacht hätte…
[Ausschnitt Ende. Quelle Lowbeats]

Meiner Überzeugung nach wird Karl-Heinz Fink absolut zu Recht als lebende Lautsprecherlegende verehrt, kein mir bekannter Lautsprecherentwickler hat vergleichbares geleistet. Ja, es gibt Entwicklergrößen wie “Alan Wolf von MAGICO” oder der verstorbene “David Wilson von WILSON AUDIO” und weitere Größen der vergangenen Hifi-Geschichte. Aber mir will partout kein anderer Entwickler einfallen, der gleichermaßen im Einstiegsbereich wie auch im absoluten High End – Segment so gekonnt Höchstleistungen abliefert. Chapeau!

EPOS Lautsprecher Familie

Von der Firmenübernahme bis heute hat Karl-Heinz Fink ein absolut überzeugendes Sortiment bestehend aus 3 Modellen erschaffen. Sowohl die Preisklassen wie auch der ideale Einsatzzweck [Raumgröße, Hörabstand, Übertragungsbandbreite] sind von kluger Hand gewählt. Die Kleinste [ES7N] verwendet eine geniale Anpassungsschaltung für Freiaufstellung und / oder Platzierung in einem Regal. Das macht die ES7N so unfassbar universell wie keinen zweiten Lautsprecher am Markt….

Das mittlere Modell, die ES14N greift am ehesten den Bezug zu einem älteren Modell aus der Historie von EPOS auf. Doch Vorsicht, genau genommen sind bis auf die Tatsache das es sich um einen 2-Wege Lautsprecher mit noch kompakten Maßen handelt nicht viele Gene bei der Neuentwicklung übergeblieben. Karl-Heinz Fink hat sich nach der Fertigstellung des ersten Modells nach seiner Übernahme auch zu Wort gemeldet um die reichlich vorhandenen Geburtswehen zu erklären….

[…nachfolgend Holger Biermann über die Entwicklung der EPOS14 auf dem Lowbeats Online Magazin]
… Allerdings ist von der ursprünglichen Epos 14 in der modernen Fink-Auslegung nicht mehr viel zu erkennen. Man sieht dem neuen Lautsprecher förmlich das Ringen an, mit dem Fink anfangs versuchte, möglichst viel der alten Epos 14 zu übernehmen, um dann irgendwann entnervt festzustellen, dass man heute einen solchen Lautsprecher nach neuesten Erkenntnissen in dieser Form nicht mehr bauen würde. Vor allem an der mega- simplen Frequenzweiche verzweifelte der Meister. O-Ton Fink: “Das kann man so einfach nicht machen. Also ich kann es jedenfalls nicht.”

Am Ende warf Fink – so mein Eindruck – alle Ideen von einer Wiederauferstehung der ursprünglichen Epos 14 über Bord und machte das, was er am besten kann: Eine richtig gute Kompaktbox ohne jegliche Vorgabe im Kopf. Wobei sich zwei Reminiszenzen aber doch finden: Die Metallkalotte im Hochtöner und die Polypropylen-Membran des Tiefmitteltöners…
[Ausschnitt Ende. Quelle Lowbeats]

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ES28N – Das Flaggschiff von EPOS

Aller guten Dinge sind drei…! Mit der ES28N hat Karl-Heinz Fink mit seinem Team das Topmodell präsentiert. Der Standlautsprecher ist als 3-Wege System mit potenter Doppelbass-Bestückung konstruiert um auch größere Räume souverän zu bespielen. Bei der tonalen Abstimmung bleibt sich Fink treu, die Bassperformance und die möglichen Hörpegel bieten allerdings deutlich mehr Reserven als die der EPOS ES14N.

FAZIT EPOS made by Karl-Heinz Fink: Eine absolute Bereicherung des Lautsprechermarktes – schlichtweg überragende Lautsprecher zum günstigen Preis (im Vergleich zum Wettbewerb)….! Ausgiebig zu hören auf dem AURA Hifi Sommerfest 2024.

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LINKS zu EPOS
Websteite des Herstellers > Link
EPOS ES-14N Testbericht auf LOWBEATS Online > Link
EPOS ES-7N Testbericht auf LOWBEATS Online > Link